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Inhaltsverzeichnis

Vom Starnberger SeeSeite 9
Alt SeeshauptSeite 51
Vom regionalen BrauchtumSeite 63
Szenen anno dazumalSeite 101
Von den verrücktesten Sportarten weltweitSeite 115

 

Bestellmöglichkeiten

Rediroma Verlag

Amazon

ISBN: 978-3-98527-976-0
Preis: 9,95

Augenblicke [Leseprobe]

Zeichnungen vom Starnberger See, von regionalem Brauchtum und darüber hinaus von den verrücktesten Sportarten weltweit



Der Starnberger See entstand vor rund 20 000

Jahren während der letzten Eiszeit. Erst in den 60er

Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Name Starnberger

See amtlich festgehalten, der vermutlich entstand,

als mit dem Bau der Bahnlinie MünchenStarnberg die Zahl der Tagesausflügler, die von nun

an die zahlreichen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten

einfacher erreichen konnten, anstieg.

Gleichzeitig kommen vor allem in den Sommermonaten

Jahr für Jahr zahlreiche Urlauber, um in

den reizvollen Hotels sowie Ferienwohnungen und

Apartments ihren Urlaub zu verbringen.

Die Länge des Starnberger See beträgt 20,2 km,

seine Breite 4,7 km und seine Tiefe 127 m. Er ist also

tief genug um als Nichtschwimmer zu ersaufen. Der

See hat ein Volumen von knapp 3 Mrd. Kubikmeter

und eine Oberfläche von 56,4 km².

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Eine halbe Stunde bzw. rund 30 km südlich von

München gelegen, bietet der Starnberger See bei

Fön eine herrliche Aussicht auf die nahen Berge bis

zur Zugspitze. Der Fön ist natürlich für viele Anwohner

eine hervorragende Ausrede für Dinge die

man ungern tut. Kopfweh, Gliederschmerzen oder

Übelkeit wird dabei vorgeschützt. In Wirklichkeit

ist der Fön oft Garant für schönes Wetter. Das

machte ihn seit jeher als Wohngegend attraktiv:

Keine andere Gegend in Bayern besitzt unter ihren

Immobilien so viele alte Villen und Schlösschen.

Nach dem Chiemsee ist der Starnberger See noch

vor dem benachbarten Ammersee der zweitgrößte

See Bayerns. Viele Freizeitsportler nutzen den

Starnberger See zum Segeln, Surfen, Angeln oder

Ruderbootfahren. An den Ufern gibt es einige Golfplätze

mit wunderbarem Ausblick auf den See. Die

vielen Urlauber und Tagesausflügler treffen an den

Stränden und in den Cafés auf zahlreiche Einheimische

und Prominente und die vielen Tagesausflügler

aus dem nahen München.

Um den See führt ein 46 km langer Seerundweg,

auf dem sich im Sommer und Herbst viele Radler

zum Leidwesen mancher Fußgänger, tummeln. Auf

Höhe von Feldafing gibt es mit der Roseninsel eine

kleine Insel, auf die man vom Ufer aus übersetzen

kann.

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Das Wasser

Im Winter kühlt der See aufgrund seiner Größe

und Tiefe nur sehr langsam ab, ebenso dauert es im

Sommer einige Zeit, bis er Badetemperaturen bekommt.

Dadurch, und aufgrund der Tatsache, dass

es keinen nennenswerten alpinen Zufluss gibt,

durchmischt sich das Wasser nur einmal jährlich im

Frühjahr. Das meiste zufließende Wasser erhält der

Starnberger See über die Ostersee-Ach und den Singerbach

im Süden sowie über den Georgenbach und

den Lüßbach im Norden. Von Westen kommt der

Rötzlbach, der Starzenbach, der Martelsgraben und

der Seeseitenbach. Außerdem von Osten der

Grenzgraben, Eichgraben und Straßgraben. Zusätzlich

gibt es einige wenige unterirdische Quellen.

Deshalb dauert es über 20 Jahre, bis der See sein

Wasser einmal komplett austauschen kann, gleichzeitig

gibt es aber auch nur sehr geringe Schwankungen

der Wasserspiegelhöhe. Seit den 1960er Jahren

gibt es eine Ringkanalisation rund um den Starnberger

See, so dass der See heute einer der fünf saubersten

großen Seen Bayerns ist und nur eine geringe

Algenentwicklung bei hoher Wasserklarheit

hat.

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Nach einer Untersuchung vom August 2022 gab es

im Landkreis Starnberg die höchste Millionärsdichte,

22,2 Einkommensmillionären je 10 000 Einwohner.

Und Prominente gibt es hier jede Menge. Helene

Fischer, Peter Maffay und der König von Thailand

haben eine Gemeinsamkeit: sie alle haben ein Haus

am Starnberger See, von den Bayern auch liebevoll

als „Badewanne Münchens“ bezeichnet. Heinz Rühmann

und Hans Albers wohnten hier.

Das wohl berühmteste Gebäude am See ist das

Schloss Possenhofen, einst bewohnt von der Kaiserin

Elisabeth von Österreich. Nur wenige der zahlreichen

Besucher, die durch den Schlosspark in Possenhofen

auf der Westseite des Starnberger See spazieren

gehen, kennen die eigentliche Geschichte des

Schlosses.

Aber es gibt auch Skandale und Skandälchen: Ingrid

Bergen hat hier ihren Liebhaber erdolcht und

am traumhaft schönen Gewässer im Südwesten Münchens

brennt der Baum. Dort nämlich wohnt der

ehemalige deutsche Nationalgoalie Jens Lehmann,

mittlerweile 52 Jahre alt, der hatte mit seinem Nachbarn

Zoff wegen eines nicht genehmen Baumes.

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Der Starnberger See ist voller Geschichte und Geschichten.

Wer denkt bei seinem Namen nicht an

König Ludwig II. und Kaiserin Elisabeth? Aber

nicht nur der Märchenkönig oder "Sisi" liebten den

See.

Die Roseninsel, Votivkapelle, die Schlösser

Berg, Possenhofen oder das Schlösschen des "KasperlGrafen Pocci" - man würde müde werden,

wollte man alle Sehenswürdigkeiten aufzählen.

Groß in Fahrt kommt man an Bord der Starnberger

Dampfer: Man schlendert über die großzügigen

Decks, besteigt einen Aussichtsturm oder ergattert

sich einen Liegestuhl auf dem Sonnendeck.

Joh.R.M.Christl

Fahrt voraus

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Die naturgemäß günstigen Windverhältnisse, die

der Starnberger See, aber auch die benachbarten

Seen Ammersee, Pilsensee und Wörthsee ihrer

Lage am Rande der Alpen verdanken, machen sie

zu einem idealen Segelrevier. Rund um den See gibt

es zahlreiche Segelclubs, einige Bootswerften und

viele Segelhäfen.

Joh.R.M.Christl

Man genießt die frische Brise, den Wind und die

Wellen. Nur der Starnberger See bietet ein Kreuzfahrtfeeling

mit Alpenpanorama.

Willkommen an Bord!Volle Segel

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Joh.R.M.Christl

Hart am Wind

Welche Boote sind am Starnberger See erlaubt?

Motorund Elektroboote dürfen auf dem Starnberger

See fahren. Voraussetzung ist aber eine eigene

Anlegestelle oder Boje. Das hat das Verwaltungsgericht

München entschieden. Anlass für den Beschluss

ist der Antrag eines 50-jährigen Bootseigners

aus Starnberg.

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Joh.R.M.Christl

Anlegestelle

Glücklich, wer in diesen Tagen ein Boot auf dem

Starnberger See, dem Wörthsee, dem Pilsensee oder

dem Ammersee liegen hat, ob in einem Hafen, bei

einem Fischer am Steg oder an einer Boje. Die

Nachfrage nach Liegeplätzen ist seit Jahren hoch.

16 Jahre warten auf einen Liegeplatz

Wer am Starnberger See oder Ammersee privat einen

Bojen-Liegeplatz für ein Boot mieten will, sollte

sich schon in jungen Jahren in die sogenannte Vormerkliste

eintragen.

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Die Warteliste am Starnberger See beträgt mittlerweile

16 Jahre, die am Ammersee fünf bis sieben

Jahre. Nach dem Beschluss des Bayerischen Landtags

vom 3. Juni 1992 unterliegen die seit dem 1. Januar

1993 vom Landtag festgelegten Entgelte für Seeund

Seeufernutzungen einer Anpassungsklausel, bei

der sich der Freistaat Bayern lediglich den Inflationsausgleich

sichert.

Eine Boje kostet derzeit im Jahr 498,70 Euro zuzüglich

Umsatzsteuer. Am Ammersee gibt es zurzeit

1250 Bojen und am Starnberger See 573 Bojen. Für

Motorboote auf dem Starnberger See werden nur

255 Privatlizenzen vergeben. Darauf wartet man zehn

Jahre.

Auf dem Ammersee sind 150 Motorboote zugelassen.

Wartezeit auf eine Lizenz: neun Jahre. Wer unbedingt

einen Liegeplatz im Wasser etwa in einer Marina

will, dem bleibt nur eins: den Liegeplatz samt

Boot zu kaufen.

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Bootshaus

Joh.R.M.Christl

Ein eigenes Bootshaus: Ideal!

Aber woher nehmen? Bootshäuser gibt es zu kaufen

aber auch zu mieten (unter www.suchefinde.de).

Ein bisschen Glück braucht man schon, dann kann

man auch das richtige finden.

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Joh.R.M.Christl

Fischerhäuser

Möchten Sie am Starnberger See Ihre Rute ins

Wasser werfen, sollten Sie sich eine Bootskarte bzw.

Tageskarte zum Preis von 13 Euro sichern. Wochenkarten

für das Angeln auf dem Boot erhalten Sie für

30 Euro. Monatskarten kosten 58 Euro für Erwachsene

sowie 32 Euro für Jugendliche. Für eine Saisonkarte

sollten Erwachsene 155 Euro einplanen, während

Jugendliche mit einem Preis von 78 Euro rechnen

müssen. Haben Sie Interesse an einer Uferkarte,

bezahlen Sie für eine Wochenkarte insgesamt 18

Euro sowie für eine Monatskarte 30 Euro.